Schatten des Kalten Krieges – Wir erkunden die verlassene Nike-Raketenstellung
Es ist still hier draußen. Unheimlich still. Wo früher zackige Befehle den Wald durchschnitten, hörst du heute nur noch das Knacken der Äste unter unseren Stiefeln und den Wind, der durch zerborstene Fensterscheiben pfeift. Wir haben uns auf den Weg gemacht, um ein ganz besonderen Lost Place Miltitärgelände in Deutschland zu erkunden: Eine ehemalige Stellung für atomare Nike Flugabwehrraketen.
Wenn du durch das rostige Eingangstor trittst, spürst du sofort die Schwere der Geschichte. Dieser Ort war kein normales Übungsgelände. Hier lagerte der Tod – oder der Schutz davor, je nach Perspektive. Es ist einer von nur acht Standorten, die die belgische Armee auf deutschem Boden betrieb, um im Ernstfall des Kalten Krieges den Luftraum zu verteidigen.
Der Hauch des Atomzeitalters
Während wir uns durch die überwucherten Wege kämpfen wird uns eines schlagartig bewusst: Hier lagerten Waffen mit immenser Zerstörungskraft. Die Nike Hercules Raketen waren in der Lage, atomare Sprengköpfe zu tragen. Der Gedanke, dass genau an der Stelle, an der wir jetzt stehen, einmal die Entscheidung über nukleare Eskalation hätte getroffen werden können, sorgt für Gänsehaut.
Die Architektur ist typisch für militärische Lost Places: Massive Betonbunker, die sich gegen die Zeit stemmen, und Funktionsgebäude, die langsam von Moos und Farn verschlungen werden. Für dich als Fotograf bietet dieser Ort eine fast surreale Kulisse. Der Kontrast zwischen der tödlichen Präzision der damaligen Technik und dem chaotischen Verfall der Natur ist das perfekte Motiv.
Warum dieser Ort wichtig ist
Es geht bei unserer Tour nicht nur um den "Thrill" des Verlassenen. Es ist ein begehbares Geschichtsbuch. Die belgischen Streitkräfte waren über Jahrzehnte Teil der Sicherheitsarchitektur in Westdeutschland. Diese Ruinen sind die letzten stummen Zeugen einer Ära, in der die Welt am Abgrund stand.
Lost Place Militärgelände als Video Slideshow auf YouTube
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